Titel: und in mir der unbesiegbare Sommer
Originaltitel: Between shades of gray
Autor: Ruta Sepetys
Verlag: Carlsen
dt. Erstveröffentlichung: September 2011
Einband: gebunden mit Schutzumschlag
Seitenzahl: 304 Seiten
Preis: 16,90 €
ISBN: 978-3-551-58254-6
Lina ist fünfzehn Jahre alt, als sie in das Mahlwerk von Stalins' Terrorregime gerät. Weil ihr Vater anderen zur Flucht verhalf, wird ihre gesamte Familie deportiert und wegen "konterrevolutionären Umtrieben gegen die UdSSR" zu fünfundzwanzig Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Romane, die den 2. Weltkrieg thematisieren gibt es unzählige, aber angesichts der Gräuel des Naziregimes gehen die Geschichten der Menschen aus Litauen, Lettland und Estland unter. Oder habt ihr gewusst, dass Stalin Millionen Menschen ermorden oder deportieren lies und die drei oben genannten Länder dadurch ein Drittel ihrer Bevölkerung und ihre Unabhängigkeit verloren?
Linas Geschichte ist stellvertretend für die Massen an Menschen, die unter Stalins Regierung zu leiden hatten. Obwohl eine fiktive Geschichte, hat die Autorin mit zahlreichen Überlebenden gesprochen und deren Erfahrungen in ihr Buch aufgenommen.
Was mich an diesem Buch besonders beeindruckt hat, war das Gefühl, die ganze Zeit neben Lina zu stehen, ihre Angst zu fühlen, ihr Wut und Verzweiflung und dennoch kein durchgängig trauriges Buch zu lesen. Das dem so ist, verdankt dieses Buch vor allem Andrius.
Andrius ist achtzehn Jahre alt und, wie Lina, mit seiner Mutter deportiert worden. Das er bei den Frauen und Kindern bleiben konnte liegt daran, dass er vorgibt geistig zurück geblieben zu sein. Und Andrius nutzt dies aus! Um Lebensmittel zu stehlen, die Wärter zu bespitzeln und damit Lina zu beschützen.
Nun will ich nicht zu viel verraten, doch wenn ihr dieses Buch lesen wollt, dann lest das Nachwort der Autorin wirklich erst ganz zum Schluss. Meiner Meinung nach ist es das bewundernswerteste Zeugnis was Liebe zu erreichen vermag.