Montag, 27. Februar 2012

Rezension ~ "Das späte Geständnis des Tristan Sadler" von John Boyne

Titel: Das späte Geständnis des Tristan Sadler
Originaltitel: The Absolutist
Autor: John Boyne
Verlag: Arche Literatur Verlag
Genre: Belletristik (1. Weltkrieg)
dt. Erstveröffentlichung: Februar 2012
Einband: gebunden, mit Schutzumschlag
Seitenzahl: 333 Seiten
Preis: 19,95 €
ISBN: 978-3-7160-2664-9









Inhaltsangabe

Der junge Tristan Sadler hat den 1. Weltkrieg überlebt und ist heimgekehrt. Doch was er in den Schützengräben Frankreich's erlebt hat, lässt ihn nicht mehr los.
Als er der Schwester seines getöteten Kameraden Will gegenüber sitzt, erinnert sich Tristan an seine Ausbildung und die furchtbaren Gefechte. Er erzählt von ihrer Freundschaft, dem allmählichen Abstumpfen gegenüber der Gewalt und Will's verzweifeltem Versuch sich einen Rest Menschlichkeit zu bewahren. Doch bis zuletzt hofft Tristan, nicht erzählen zu müssen, warum er nach Hause kam und Will sterben musste.




Meine Meinung

Und wieder ist es John Boyne gelungen ein kleines Meisterwerk zu schaffen! Wie bei seinem Buch "Der Junge im gestreiften Pyjama" ahnt der Leser nach und nach, auf was es am Ende hinausläuft und man wird von einem leises Grauen befallen. Eigentlich will man das unvermeidliche Ende nicht erfahren, doch die Sogwirkung dieser Geschichte ist einfach zu groß.
Zurück bleibt man ein bisschen am Boden zerstört, einen Hauch weniger naiv und absolut schockiert über die menschlichen Abgründe.

Die Figur des Tristan Sadler scheint zunächst sehr einfach gestrickt. Ein junger Mann, körperlich gesund, psychisch schwer traumatisiert kehrt aus dem Krieg heim und wird - im Kollektiv mit seinen Kameraden - zum Held der Nation verklärt. Doch je mehr er von seinen Erlebnissen berichtet, desto vielschichtiger wird er. Was hat er gesehen? Was hat er selbst getan? Welches Geheimnis hütet er? All die Antworten auf diese Fragen offenbaren einen Charakter, dem man sehr zwiespältig gegenüber steht.
Nicht mal jetzt könnte ich sagen, wie ich zu diesem jungen Mann stehe. Vermutlich muss sich da jeder sein eigenes Urteil bilden. Wenn man kann!


Fazit

"Das späte Geständnis des Tristan Sadler" ist ein Buch, dass einem auch noch lange nach dem Lesen im Gedächtnis bleiben wird. Die geschilderten Kriegsgreuel, das verzweifelte Ringen um Menschlichkeit, sowie die verbotenen Gefühle eines jungen Mannes sind Dinge, die man so schnell nicht vergisst.
Meiner Meinung nach hat dieses Buch das Zeug zum Bestseller zu werden, wenn es ausreichend Aufmerksamkeit bekommt.


Note: sehr gut (1)

Vielen Dank für dieses Rezensionsexemplar an den Arche Literatur Verlag!!!

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